Warum brauchen wir einen Boulderappell?

IG-Klettern

Text: Daniel Frischbier - IG-Klettern

Seit dem ersten Boulderappell aus dem Jahre 1998 sind ja mittlerweile schon 18 Jahre vergangen und viele der heutigen Boulderer fragen sich warum es diesen Appell gibt und ob er heute überhaupt noch nötig ist. Nachdem in den 90er Jahren das Bouldern langsam zu einen "Breitensport" wurde und auch einige Bouldergebiete in Kletterführern veröffentlicht wurden kam es zu ersten Problemen mit Anliegern. In der Folge wurden auch die Behörden auf den "neuen" Sport aufmerksam und es stellte sich die Frage wie dieser kanalisiert werden könnte.

Von Seiten der Boulderer und der IG Klettern wurde ein Boulderappell als Lenkungsmaßnahme beschlossen. Dieser sollte Sperrungen durch die Naturschutzbehörden zu vor kommen. Von der Behörde wurde dieser Appell akzeptiert und bis auf wenige Ausnahmen in der Nähe von Kletterfelsen wurde das Thema Bouldern mit dem Verweis auf den Boulderappell in den Kletterkonzepten erfasst.

Die Überarbeitung des Boulderappells im Jahr 2010 wurde mit den Natur-schutzbehörde abgestimmt, somit konnte der Appell als Lenkungsmaßnahme weiter verankert werden. Als Alternative falls der Boulderappell in wichtigen Punkten dauerhaft missachtet würde bliebe wohl nur eine Reglementierung. Diese könnte in einem gemeinsamen Dialog ähnlich den Kletterkonzepten oder mit einseitigen Verordnungen durch die Behörde stattfinden. Wer dies für Schauergeschichten halt, sollte mal einen Blick in die Pfalz wagen, hier wurden einige Bouldergebiete "elegant" gesperrt.

Bei einem "Boulderkonzept" käme es wohl zu massiven Einschnitten für uns Boulderer durch die Lage vieler Boulder in FFH-Gebieten oder ähnlichen Schutzgebieten. Nachdem wohl eine Begutachtung von einzelen Blöcken weder zeitlich noch wegen der schweren Auffindbarkeit machbar ist, bliebe wohl nur die Freigabe bzw Sperrung von ganzen Arealen als praktikable Lösung. So manch beliebter Klassiker würde damit wohl einer Sperrung zum Opfer fallen.

Wir denken, daß der Boulderappell eine sinnvolle Lösung ist um den Bouldersport in Franken möglichst viel Freiraum zu lassen, auch wenn es dem Einzelnen etwas mehr Aufwand an Recherche und vielleicht auch soziale Kompetenz abverlangt.

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