8A+ Boulder für Sarah Seeger

Sarah Seeger bouldert "Kalte Sophie" 8a+

Info: Marmot
Foto: Ricarda Miller

Mit „Kalte Sophie“ (Frankenjura) gelang Marmot PRO Sarah Seeger kürzlich ihr erster 8A+ bloc Boulder.
Im Folgenden berichtet sie über den Tag der Begehung:

„Schneetreiben, stürmische Böen, kaum Sicht, und für den Nachmittag waren steigende Temperaturen und starker Regen vorausgesagt – eigentlich kein Wetter, das Lust auf draußen Klettern macht. Der Zustieg zum Fels war dann auch eher als Bewegung an der frischen Luft gedacht, ernsthafte Versuche hatte ich eigentlich schon abgeschrieben.

Was solls, dachte ich mir, besser als ein Nachmittag in der stickigen Halle. Doch erstaunlicherweise war der Boulder bis auf einen Griff trocken, und mit ein wenig Toilettenpapier war auch dieser bald kletterfähig präpariert. Das Aufwärmen passte zum ungemütlichen Wetter, kalte Muskeln, unkoordinierte Bewegungen, schwindende Motivation. Doch der erste richtige Versuch lief überraschend gut und ich scheiterte – wie auch schon ein paar Mal zuvor – an der Crux, einem Zug von einem seichten Loch auf einen Seitgriff, bei dem volle Körperspannung gefragt ist.

Den Zug erneut ausgecheckt, Griffe nochmal trocken gelegt und geputzt, und gleich noch einen erwartungsfreien Versuch drangesetzt. Schon die Startsequenz läuft gut, die Züge an den Löchern und Zangen sind erstaunlich stabil. Das seichte Loch erwische ich perfekt, der Zug zum Seitgriff sitzt, dann links in den Untergriff, mit rechts in die gute Schale, die restlichen Züge zum Schlussgriff sind Genuss.


Die Begehung von „Kalte Sophie“ kam für mich aufgrund der unwirtlichen Witterungsbedingungen völlig unerwartet, umso mehr freue ich mich über diesen ganz besonderen Frankenjura-Winternachmittag.“

Sarah Seeger wiederholt "Hollow Man"

Foto: Oliver Fell
Text: Sarah Seeger (MARMOT-PRO-TEAM)

Kürzlich gelang Marmot PRO Sarah Seeger die Boulder-Traverse "Hollow Man" 8a+ im Frankenjura. Im Folgenden ihr Bericht dazu: "Als Abschluss einer schönen Boulder-Wintersaison konnte ich kürzlich "Hollow Man" 8a+ trav im Frankenjura klettern. "Hollow Man" ist eine der unzähligen Kreationen von "Andre Behr"
Nach einem unangenehmen Startzug klettert man zunächst an guten Zweifingerlöchern. Die Schlüsselstelle für mich war der Kreuzzug von einem offenen Einfinger-Schulter-Loch in ein ebenfalls offenes Zweifinger-Loch. Von dort weg bleibt es bis zum Ausstieg anhaltend und man kann – ist mir selbst passiert! – noch ganz am Ende der rund 18 Züge abfallen.

Insgesamt habe ich sechs Tage für das Lösen der einzelnen Sequenzen benötigt, mir ist "Hollow Man" ein wenig schwerer gefallen als beispielsweise "Rothaut" (ebenfalls 8a+ trav.)."

Wiederholung

"Rothaut 8a+ trav"

Source: Scarpa

Ein wetterbedingt nicht wirklich boulder-intensiver Jahreswechsel im Tessin scheint für Sarah Seeger trotzdem eine richtig gute Vorbereitung fürs Bouldern in der Fränkischen gewesen zu sein - zumindest so gut, daß ihr dort unlängst in ziemlich kurzer Zeit die 8a+ - Traverse "Rothaut" gelang!!! Nicht ihr erster in dieser Schwierigkeit.

Sarah selbst beschreibt den Boulder folgendermaßen:

"Rothaut" ist eine relativ lange traverse mit ca. 30 zügen. nach der ersten leichteren hälfte kann man in der mitte nochmal gut schütteln - und die finger wieder aufwärmen ;-) dann folgen einige züge an 1- und 2-finger-löchern, bevor man zum schlüsszug kommt: in etwas angepumptem zustand schnappt man von einer kante auf einen aufleger, den man nur aus einer sehr offenen körperposition heraus erwischt. ich habe den boulder ende 2008 einen tag probiert, diesen winter war ich nochmal 2 tage dort. meiner meinung nach ist die rothaut für kleine deutlich dankbarer als für große, da man sich vor der schlüsselstelle ganz schön zusammenfalten muss!